Der Bundesrat hat am 22.09.2017 abermals kurzfristig das Gesetz zur Stärkung von Kindern und Jugendlichen von seiner Tagesordnung abgesetzt.
Auf der einen Seite werden Tiere gequält, es wird Qualzucht und Massenbetrieb praktiziert. Die Tiere leiden durch des Menschen Hand, damit er immer mehr billiges Fleisch essen kann. Der Aufschrei nach besserem Tierschutz ist nicht zu überhören. Keine Frage, hier ist mehr Handlungsbedarf gefordert.
Auf der anderen Seite lieben wir unsere (nur Haus-?) Tiere sehr, nehmen sie als Familienmitglied auf, sind im Tierschutzverein und tun alles, damit unsere Lieblinge gesund bleiben und sich wohl fühlen.
Man sagt, wenn die Zuchtbetriebe und Schlachthäuser aus Glas wären, oder jeder Mensch selber das Tier schlachten müsste, was er verspeist, würde kaum einer noch Fleisch essen.
Sind alle Tierfreunde und Tierbesitzer Vegetarier – oder beschränken sich zumindest auf den Sonntagsbraten?
Dem deutschen Tierschutzverband angeschlossen, gibt es in Deutschland über 700 Tierschutzvereine und weit über 500 Tierheime (private wie staatliche Initiativen). Im Tierschutzbund sind über 800.000 Mitglieder. Nicht einmal die Hälfte gibt es an Verbänden, Organisationen oder Kinderschutzvereinen in Deutschland! Dem Kinderschutzbund gehören nur 50.000 Menschen an, und bei Amnesty International nur 90.000. Und davon ist die Mehrheit der Initiativen für Kinder in den Entwicklungsländern tätig.
Sind Tiere wichtiger als unsere Kinder, da mehr Wert auf Tierschutz gelegt wird? Dass in Deutschland Kinderarmut verbreitet ist, und Kinder gibt, die gequält und misshandelt werden, durch des Menschen Hand, scheint keinen sonderlich zu interessieren. Kinderarmut umfasst nicht nur materielle Bedingungen wie das Einkommen der Eltern, sondern auch Faktoren wie den Zugang zu frühkindlicher Förderung, Bildung, Freizeitmöglichkeiten oder Gesundheit, Nahrung und Sicherheit. Arme Kinder sind öfter von Gewalt, Missbrauch und Ausbeutung bedroht, und brauchen unseren Schutz und Perspektiven für ein besseres Leben – überall auf der Welt – aber auch in Deutschland!
Für den Schutz und die Förderung aller Kinder in dieser Welt wird sich engagiert, fleißig gesammelt und gespendet, was völlig OK ist. Aber dabei dürfen wir die Kinder im eigenen Land nicht vergessen! In Deutschland wächst bereits jedes 4. Kind an oder unter der Armutsgrenze auf! Vorsichtig geschätzt gibt es 1,5 Mio. Kinder in Deutschland, denen die Möglichkeit genommen wird, sich frei zu entwickeln, weil sie die angebliche „Chancengleichheit“ durch ihre Ausgrenzung nicht wahrnehmen können.