Die Verrohung der Menschen wird durch das Fernsehen und die digitalen Medien intensiviert. Abgestumpft durch das Zeigen brutalster Filme und Ekelbeiträgen, wird die Lust am Betrachten und Ausüben verstärkt. Gleichgültigkeit löst Menschlichkeit ab. Voyeurismus erobert unsere Gesellschaft. Die geistige Windstille breitet sich weiter aus.
Statt den Alltagshelden/innen mit Respekt, Anerkennung und Dankbarkeit zu begegnen, werden Helfer immer häufiger bei ihren Einsätzen von hirnlosen Primitivlingen behindert, beleidigt, angegriffen und verletzt. Es ist eine Schande ohnegleichen, dass solche Individuen ungestraft bei uns frei herumlaufen dürfen. Das Gleiche gilt für dumm herumstehende Gaffer, die Einsatzkräfte behindern Verunglückten rechtzeitig zu helfen. Und wer dabei noch per Handy Fotos/Videos macht, und diese dann in soziale Netzwerke wie Facebook, Twitter etc. einstellt, diesen Schwachmaten ist zu wünschen, dass es ihnen einmal ebenso ergehen wird. Dass sie irgendwo verunglückt, hilflos liegen, abfotografiert werden, und die Helfer durch die Mauer der tatenlosen Schaulustigen nicht vorrücken können. Wie man z. B. eine Rettungsgasse bildet, müsste doch langsam auch die letzte Schlafmütze begriffen haben. Warum Justiz und Politik bisher hier nicht rigoros vorgehen, und diese Zeitgenossen mit geistigem Flurschaden eine Zeitlang einsperren, oder für ein Jahr den Führerschein entziehen, bleibt ein Rätsel. Wenn Respekt- und Rücksichtslosigkeit herrscht, muss ein Gegenwind kommen. Da man sich scheinbar nicht traut, sollte zumindest das riesige Potential hoher Bußgelder ausgeschöpft werden. Aus diesem Topf könnte dann den Opfern geholfen werden, die nach ihrem Unglück oft über Monate für Beihilfen oder Entschädigungen kämpfen müssen. Denn leider ist es in Deutschland so, dass Täter therapiert und die ganze Milde unserer Justiz erhalten, und Opfer allein gelassen werden. Opfer haben den Schaden, die Schmerzen und einen jahrelangen, nervenaufreibenden Rechtsstreit und Paragraphen-Dschungel vor sich.